Georgia Vertes: Kunst wirkt wie eine Medizin

 

Georgia Vertes: Kunst wirkt wie eine Medizin

Georgia Vertes über die Verbindung von Kunst und Psyche

Kunstgalerieinhaberin Georgia Vertes erklärt, warum sich in Kunst viel mehr verbirgt, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn die Kunst bietet ihrem Erschaffer die Möglichkeit auszudrücken, was Worte nicht zu sagen vermögen.

Kunsttherapie ist seit einigen Jahren ganz hoch im Kurs, wenn es um die psychologische Betreuung von depressiven oder bipolaren Patienten geht. Laut Galeristin Georgia Vertes kommt dieser Trend nicht von ungefähr, denn die Kunst vermag es wie kaum ein anderes Medium, Gefühle auszudrücken. Gerade für Menschen, denen es schwerfällt, sich mitzuteilen, oder die unter einem tief verschütteten Trauma leiden, ist die Kunst deshalb eine gute Möglichkeit der Bewältigungsstrategie.

GESTALTERISCHE BETÄTIGUNG OHNE WORTE

Menschen, die Traumatisches erlebt haben, haben laut Georgia Vertes oft Schwierigkeiten, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen. Gespräche mit Psychologen bringen die Patienten an dieser Stelle nur bedingt weiter, weshalb sich die Kunst inzwischen als wertvolle Therapieform etabliert hat. Wie wissenschaftliche Studien zeigen, fällt es vielen Leuten nämlich leichter, ihre Gefühle durch Malen oder Handarbeit zum Ausdruck zu bringen als darüber zu reden. Geschulte Kunsttherapeuten haben an dieser Stelle die Aufgabe, die künstlerischen Arbeiten ihrer Patienten zu interpretieren und ihre Therapieansätze darauf aufzubauen, so Georgia Vertes.

KÜNSTLER LASSEN SICH DURCH PSYCHE BEEINFLUSSEN

Wie Georgia Vertes erklärt, liegt der Ursprung der Kunst in der Seele des Künstlers, weshalb Kunstwerke nie völlig losgelöst von ihrem Schöpfer betrachtet werden sollten. Erfahrungen, Erinnerungen, Traumata und Erlebnisse des Künstlers fließen nämlich, oft auch unbewusst, in dessen Kunstwerke mit ein und prägen diese auf eine ganz besondere Weise. Nicht umsonst gibt es mit der Kunstgeschichte sogar einen ganzen Studienzweig, der sich auf die Interpretation der Kunstwerke im Kontext ihrer Historie spezialisiert hat, so Georgia Vertes.

WAS DIE KUNST MIT DEM BETRACHTER MACHT

Eine Antwort, ab wann man bei etwas von Kunst spricht, ist nicht leicht zu geben. Wie Georgia Vertes ausführt, bedeutet Kunst nämlich für jeden Menschen etwas anderes. Tatsache ist jedoch, dass ein Kunstwerk in der Regel dann besonders gelungen ist, wenn es eine Wirkung auf den Betrachter erzielt. Diese Wirkung ist natürlich ebenfalls geprägt von den persönlichen Erfahrungen des Außenstehenden, der ein Bild stets auf der Basis seiner Erlebnisse interpretiert. So kann ein Bild laut Georgia Vertes zum Beispiel auf den einen eine beruhigende Wirkung haben, auf den anderen aber auch aufwühlend oder beängstigend erscheinen. Diese Diskrepanz ist es auch, die den Beruf der Galeristin so spannend macht.

KUNST ALS SPIEGEL EINER GANZEN GESELLSCHAFT

Jedes Zeitalter und jede Kultur der Welt hat eine ganz eigene Kunstform, die den Geist der Gesellschaft widerspiegelt, erklärt Georgia Vertes. Deshalb ist die Kunst, in den Augen der Galeristin, auch so wichtig. Kein anderes Medium schafft es nämlich, den Zeitgeist oder das Lebensgefühl einer Epoche oder eines Landes so gut zu vermitteln, wie die dort entstandenen Kunstwerke.

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